Anlässlich der öffentlichen Anhörung des Agrarausschusses im Deutschen Bundestag zur aktuellen Situation in den Deutschen Wäldern und zu den Zukunftsherausforderungen für die deutschen Waldbesitzer und die Wald- und Forstwirtschaft erklärt der forstpolitische Sprecher der CSU im Bundestag, Artur Auernhammer, MdB:

„Unser Wald braucht unsere Hilfe. Darin sind wir uns einig. Aber auch die Waldbesitzer und der gesamte Cluster Wald und Forst sind jetzt auf entschlossenes und kraftvolles politisches Handeln angewiesen. Um den Wald für die Zukunft gesund zu erhalten, um ihn klimafest umzubauen und damit als wirksamen CO2-Speicher für die nachfolgenden Generationen zu gestalten, gibt es keine einfache Lösung. Offenheit für neue Baumarten und -herkünfte wie beispielsweise die Karpatentanne oder die Atlaszeder ist genauso notwendig, wie ein Bekenntnis zu bewährten heimischen Baumarten an den Standorten, an denen diese auch künftig einen stabilen Mischwald bilden können. Zudem ist die verstärkte und breitere Nutzung des Rohstoffs Holz vorzusehen. Im Holzbau genauso wie im Energiesektor. Modernen und innovativen Ansätzen unter dem Stichwort Bioökonomie ist dabei ebenfalls die Chance einzuräumen, sich etablieren zu können. Fasziniert hat mich, dass aus Buchenholz eine hochwertige Faser für die Herstellung von Kleidungsstücken gewonnen werden kann. Es zeigt sich: Holz kann viel mehr, als wir bisher kennen. Die Aufgabe der Politik besteht nun darin, innovative Ansätze breit zu unterstützen und die Forschungsaktivitäten zu intensivieren.

Sowohl für den Privat-, Kommunal- als auch den Staatswald ist in der aktuellen Situation die Handlungsfähigkeit entscheidend. Dazu brauchen sie Unterstützung in der Krise und dürfen nicht mit dem historischen Ausmaß der Waldschäden allein gelassen werden. Um es deutlich zu machen: EU-weit beläuft sich der Schadholzanfall im letzten Jahr auf rund 115 Millionen Festmeter. Der EU-Solidaritätsfonds muss daher für die betroffenen Waldbesitzer geöffnet werden. Im Jahr 2008, nachdem der Sturm Kyrill sein Unwesen getrieben hat, konnten auch die Staatsforstbetriebe auf Hilfen zur Schadholzbeseitigung, zur Schaffung von Nasslägern und zur Wiederaufforstung zurückgreifen. Ich bin dankbar, dass der Vorstandsvorsitzenden der Bayerischen Staatsforsten, Martin Neumeyer, aus der Praxis des größten deutschen Forstbetriebs aufgezeigt hat, an welchen Stellen wir ansetzen müssen. Packen wir gemeinsam an. Für unsere Wälder in Deutschland.“
 

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