Zur Diskussion um die steigende Zahl an Wohnungseinbrüchen erklärt der innen- und rechtspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe, Michael Frieser MdB:

„Der Informationsaustausch zwischen den Bundesländern ist verbesserungsfähig. Vom Landeskriminalamt zum Bundeskriminalamt, von da zu Europol und von dort im Nachbarland, wieder die Hierarchie hinunter. Das dauert alles zu lange. Wir müssen schnellere digitale Wege bei der Fahndung finden.

Das Projekt „Siena“ etwa wird in Bayern und Baden Württemberg aufgebaut. Hier soll europaweit ein Kommunikationssystem geschaffen werden, mit dem schnell Spuren, DNA- und Fingerabdrücke und Tatmuster gespeichert und international abgeglichen werden können. Wir müssen gut organisierten Banden mindestens genauso gut organisiert und vernetzt gegenüberstehen. Das ist die Zukunft und diese Entwicklung müssen wir beschleunigen. Damit wir uns zuhause wieder sicher fühlen können.“

Hintergrund: Alle drei Minuten ein Einbruch, 16 Prozent Aufklärungsquote und nur drei Prozent Verurteilungsquote. Oft sind die Täter osteuropäische Banden, gegen die die deutsche Ermittlungsbürokratie meist nicht ankommt. Derzeit werden von vielen Einbruchs-Tatorten kaum Fingerabdrücke oder DNA-Spuren gesichert, da die Auswertung in den Laboren oft bis zu einem Jahr dauert. Auf internationaler Ebene fehlen auch oft die Täterdaten, so dass ein Abgleich derzeit meist nicht möglich ist. Die „Secure Information Exchange Network Application“ kurz „Siena“, würde helfen, die Meldewege zwischen den Behörden zu verkürzen und Verbrechensstatistiken schneller und effizienter auf den verschiedenen Ebenen auszuwerten.

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