Redeauszug des Bundestagsabgeordneten Jonas Geissler in der Bundestagsdebatte zur Technologieoffenheit - Kein Verbrennerverbot, 13.6.2024:

Sehr geehrte Frau Präsidentin, vielen Dank, dass Sie mich noch zu Wort kommen lassen. Liebe Kolleginnen und Kollegen! 

Also, ganz ehrlich, wir haben jetzt eine unglaublich aufgewühlte Debatte geführt, wo man gemerkt hat, dass es natürlich auch um ganz viele Ängste im Land geht. Das sind einerseits die Ängste dort, wo neue Industriezweige aufgebaut werden, andererseits die berechtigten Ängste der Regionen, wo bestehende Industriezweige sind.
Über all dem schwebt natürlich die Frage: Wie können wir Klimaschutz in Zukunft gewährleisten? Ich komme aus einer der waldreichsten Regionen Deutschlands.

Der Landkreis Kronach liegt im Frankenwald, der zweitwaldreichste in Bayern, nach dem Bayerischen Wald. Ich sehe bei mir daheim den Klimawandel jeden Tag vor der Haustür: Wir haben Kahlflächen, weil der Borkenkäfer alles vernichtet, was da ist. Jeden, der den Klimawandel leugnet, lade ich herzlich zu mir nach Hause ein, sich das einmal direkt vor Ort anzuschauen.

Wir sind aber genauso eine der industriestärksten Regionen, wo es natürlich darum geht, wie unsere deutschen Autobauer und Zulieferer in Zukunft nach wie vor wirtschaften können, wie sie Innovationen machen können, wie sie auf neue Technologien setzen können und wie sie die alten Technologien fortsetzen können.

Genau dafür brauchen wir Technologieoffenheit. Jetzt kann man sich hinstellen und sagen: Das mit den E-Fuels funktioniert nicht. – Natürlich funktioniert es nicht, wenn sie bei uns produziert werden. Aber wenn sie in den Ländern, wo das Benzin gerade herkommt, produziert werden, dann sind wir schon mal um den Faktor vier besser. Wir sehen das jeden Tag an den Tankstellen: Mit HVO 100, einem Kraftstoff, den Sie selber zugelassen haben, haben wir Kraftstoffe, die mit einem ganz geringen Ausstoß heute schon funktionieren. Das ist der Weg in die Zukunft.

Das ist der Weg, ohne Scheuklappen zu sagen: Das, was möglich ist, machen wir. Wie wir in der Vergangenheit auch auf Ideen, auf Visionen gesetzt haben, das wollen wir auch in der Zukunft machen. Dafür bitten wir Sie um Ihre Unterstützung.

Vielen Dank.
 

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