Bis zum 11. Dezember verhandeln 180 Staaten bei der UN-Klimakonferenz in Paris. Dort soll ein Nachfolgevertrag für das Kyoto-Protokoll vereinbart werden – ein Abkommen mit verbindlichen Klimazielen. Marlene Mortler erklärt im Interview Deutschlands Ziele.

Warum ist diese UN-Konferenz so wichtig?

Hier geht es ums Ganze. Bringen die versammelten 180 Staaten den Willen auf, den Klimawandel ernsthaft anzugehen? Nur wenn die Trendwende beim Klimaschutz gelingt, besteht noch eine Chance, die globale Erwärmung auf zwei Grad zu beschränken. Und das ist wichtig. Denn oberhalb dieser Grenze könnte das Klimasystem völlig außer Kontrolle geraten. Ganz ehrlich, mir reichen schon die Vorboten des Klimawandels aus – etwa die immer heißeren und trockeneren Sommer bei uns in Bayern.

Was erhoffen Sie sich von Paris?

Erstens, dass nicht nur eine Handvoll Staaten bereit sind, wesentliche Verpflichtungen zum Klimaschutz zu übernehmen, sondern alle. Im Vorfeld gab es ja gute Zeichen, beispielsweise aus China und den USA. Zweitens, dass es gelingt, Mechanismen zu vereinbaren, wie diese Verpflichtungen überprüft werden. Es kann nicht sein, dass sich einige Staaten im Nachhinein Wettbewerbsvorteile verschaffen, indem sie ihren Unternehmen Schlupflöcher gewähren. Und drittens, dass CO2 endlich einen Preis bekommt. Denn nur so werden saubere Technologien, von denen übrigens viele aus Deutschland kommen, wettbewerbsfähig.

Was bedeutet der UN-Klimaschutz für uns in Deutschland?

Das hängt vom Ergebnis ab. Wir sollten alles daran setzen zu zeigen, wie Klimaschutz funktionieren kann. Das heißt vor allem eines: Kosteneffizienz. Als CSU-Landesgruppe fordern wir schon lange die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung, damit wir endlich die niedrig hängenden Früchte des Klimaschutzes ernten können. Außerdem wollen wir, dass die Biomasse eine wichtige Rolle im Rahmen der Energiewende spielt. Ich möchte daran erinnern: Nur Pflanzen sind in der Lage, der Luft CO2 zu entziehen. Diesen Zusammenhang darf man nicht ausblenden.

 

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