Max Straubinger ist Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe und Präsident des Deutschen Instituts für Reines Bier. Im Interview verrät er die richtige Mischung für gute Politik und warum kein Hopfen und Malz verloren ist.

Herr Straubinger, vor 500 Jahren war das Reinheitsgebot das erste deutsche Lebensmittelgesetz. Warum braucht es das heute noch?

Hohe Qualität und Verbraucherschutz sind den Menschen wichtiger denn je. Insofern ist das Reinheitsgebot alles andere als in die Jahre gekommen. Das Reinheitsgebot ist in Europa als Kennzeichnung geschützt – das ist ein großer Erfolg und steht für die Einzigartigkeit deutscher Braukunst.

Die Deutschen trinken allerdings immer weniger Bier. Das bekommen auch die Brauereien zu spüren. Mit Blick auf die aktuelle Situation der Betriebe  ist Ihr Glas halbvoll oder halbleer?

Ich bin ein optimistischer Mensch. Mein Glas ist immer halbvoll.

"Auch Wasser wird zum edlen Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen." In der Politik ist es allerdings nicht ganz so einfach. Welche Zutaten braucht gute Politik heute?

Zu guter Politik gehört eine große Portion Geradlinigkeit, Gewissenhaftigkeit und Entscheidungsstärke. Sie sollte gut überlegt und nicht aktionistisch sein, eine Prise Mut schadet dabei aber auch nicht. Und wie bei so vielem kann das richtige Timing entscheidend sein.

Die CSU-Landesgruppe fordert unter anderem Nachbesserungen bei Erbschaftsteuer, Leih- und Zeitarbeit. Sind Sie guter Dinge, dass hier schnell Einigungen herbeigeführt werden oder ist Hopfen und Malz verloren?  

Ich bin da guter Dinge. Der Gesetzentwurf zur Leih- und Zeitarbeit geht jetzt in die Ressortabstimmung. Dort werden wir die für die CSU wichtigen Änderungen durchsetzen. Auch bei der Erbschaftssteuer wird es noch zu einer Einigung kommen. Bei beidem ist uns wichtig, dass wir die Wirtschaft, die kleinen und mittleren Betriebe, nicht über die Maßen belasten.

Verraten Sie uns zum Schluss noch Ihr Rezept: In Berlin sind Sie Parlamentarischer Geschäftsführer. Wie halten sie in dieser politisch herausfordernden Lage die Fäden zusammen?

Ich behalte immer einen kühlen Kopf und nenne die Dinge beim Namen. Wenn mich etwas stört, greife ich zum Telefon. Der direkte Draht ist mir wichtig.

 

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