60 Jahre Bundeswehr: ein Grund zum Feiern. Denn die Truppe ist ein tragender Pfeiler der freiheitlich demokratischen Grundordnung. Am Donnerstag hat der Deutsche Bundestag in einer Debatte an die wechselvolle Geschichte der Truppe erinnert.

12. November 1955: Die ersten 101 Soldaten bekommen ihre Ernennungsurkunden. Doch kurz nach dem Ende des 2. Weltkriegs ist die Wiederbewaffnung West-Deutschlands umstritten. Franz Josef Strauß war es, der diesen schwierigen Balanceakt meisterte und viele junge Menschen in seinen Debattenbeiträgen von der Notwendigkeit überzeugte. Die Diskussionen im Deutschen Bundestag zur Einführung der Bundeswehr zählen viele Beobachter noch heute zu den Sternstunden des deutschen Parlamentarismus. Strauß, der 1956 Verteidigungsminister wurde und Theodor Blank ablöste, wird heute als einer der Väter der Bundeswehr bezeichnet.

„Die CSU war von Beginn an ein überzeugter Befürworter eigener deutscher Streitkräfte. Ein zentrales Argument sprach aus ihrer Sicht dafür: Deutschland sollte seine volle Souveränität wiedererlangen“, betonte der außenpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe, Florian Hahn, anlässlich der Debatte 60 Jahre Bundeswehr. 

Mit der vereinbarten Debatte und einem großen Zapfenstreich wurde an die Geschichte der deutschen Armee erinnert: Von den Streitkräften im Kalten Krieg, über die Wiedervereinigung hin zu einer Armee im Einsatz. Heute sind 2.696 deutsche Soldaten auf Auslandsmission. Der Ruf nach mehr Verantwortung Deutschlands sei stärker denn je, sagte Hahn. „Die aktuellen Herausforderungen zwingen uns, die Rolle des Militärs neu zu bestimmen.“ Das neue Weißbuch ist dazu ein erster Schritt. 

Millionen von Männern und Frauen leisteten in den vergangenen 60 Jahren mit ihrem Dienst einen Beitrag zum Erhalt des Friedens. „Der Soldatenberuf ist kein Beruf wie jeder andere. Ich möchte daher unseren Soldatinnen und Soldaten, die im In- und Ausland aktuell im Einsatz sind oder es waren, meinen persönlichen Respekt, hohe Anerkennung und ein herzliches ,Vergelt‘s Gott‘ aussprechen.“ Er dankte ebenso den 55.000 zivilen Mitarbeitern, ohne die die Truppe nicht funktionieren würde. 

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