Hochwasser 08.06.2016
Flutkatastrophe in Bayern: „Wichtig ist, nun auch schnell zu helfen.“
Hochwasser in Simbach
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Die Situation in Niederbayern ist dramatisch: Sieben Tote, 5.000 zerstörte Häuser, Schäden in Milliardenhöhe. Die Flutkatastrophe beschäftigte in dieser Woche auch den Deutschen Bundestag.

Auch wenn die Katastrophe diesmal regional begrenzt war, stehe sie in keiner Weise dem Hochwasser von 2013 nach, betonte Stephan Mayer, innenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Das Leid der Opfer ist genauso dramatisch, die Schäden für die betroffenen Bürger genauso existenziell. Deshalb müsse auch der Bund bereit sein, seinen Beitrag zu leisten, um den Menschen vor Ort zu helfen. „Es geht jetzt darum, die richtigen Konsequenzen zu ziehen“, so Mayer im Plenum.  Der Freistaat Bayern hilft bereits: 1.500 Euro wurden betroffenen Bürgern als Sofortmaßnahme ausgezahlt. „Wichtig“, so Mayer, „ist, nun auch schnell zu helfen.“

Das bekräftigte auch Max Straubinger, Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe und direkt gewählter Abgeordneter des mit am stärksten betroffenen Landkreises Rottal-Inn. Vergangenes Wochenende machte sich Straubinger gemeinsam mit Bundesminister Alexander Dobrindt persönlich ein Bild vom Ausmaß der Katastrophe. In dem kleinen Örtchen Simbach am Inn entwickelte sich innerhalb von 20 Minuten ein kleines Bächlein zu einer fast fünf Meter hohen Flutwelle, riss Häuser mit, spülte Brückenpfeiler weg. Auch an der Infrastruktur sind die Schäden enorm. Die Frage, wie es zu dieser Katastrophe kommen konnte, spielte auch im Deutschen Bundestag eine Rolle. Dazu stellte Straubinger klar: „Man sollte aber nicht sofort die Landwirtschaft in die Ecke stellen und so tun, als sei sie die Verursacherin dieser Situation.“ Er ergänzte: „Wie konnten denn die vielen Golfplätze abgeschwemmt werden, etwa im Landkreis Passau, die ja wohlweislich nicht mit Maisanbau, sondern mit Rasen bestückt sind.“

In den betroffenen Regionen ist nun Aufräumen angesagt. Die Hilfsbereitschaft dafür ist ungebrochen. Die Bundeswehr und das THW sind neben den Feuerwehren und vielen Freiwilligen vor Ort. Man sehe an dieser Katastrophe, dass die Leistungsfähigkeit der Rettungskräfte hervorragend sei, so Straubinger. „Mein Dank gilt den vielen Helferinnen und Helfern, die unermüdlich im Einsatz sind, Vermisste zu finden, Schäden zu beseitigen und dabei oft auch ihr Leben riskieren“, betonte auch die Vorsitzende der CSU-Landesgruppe, Gerda Hasselfeldt.