Pressemitteilung 03.09.2018
Todesstoß für die deutsche Sauenhaltung

In der Sitzung des Ausschusses für Agrarpolitik und Verbraucherschutz des Bundesrats konnten sich die Länder mehrheitlich nicht darauf verständigen, den Antrag Bayerns hinsichtlich einer Verlängerung der Frist der betäubungslosen chirurgischen Kastration männlicher Ferkel zu unterstützen. Dazu erklärt die agrarpolitische Sprecherin der CSU im Bundestag Marlene Mortler, MdB:

„Mit großem Bedauern nehme ich die Entscheidung des Agrarausschusses des Bundesrats zur Kenntnis. Das ist ein schwarzer Tag für die einheimische, bäuerlich geprägte Ferkelerzeugung. Damit wird sehenden Auges das Ende für zahlreiche deutsche Sauenhalter eingeläutet. Das erschüttert mich zutiefst.

Mit seinem Beschluss setzt der Agrarausschuss des Bundesrats die leider immer gängigere Praxis fort, bei Entscheidungen, die die Landwirtschaft betreffen, keine Sachargumente zu berücksichtigen. Dazu haben auch die in den vergangenen Jahren emotional geführten Debatten und Kampagnen einzelner Nichtregierungsorganisationen und Parteien beigetragen. Ihnen ist es gelungen, dass der Tierschutz über die berechtigten existenziellen Anliegen der deutschen Sauenhalter gestellt wird. Ausgetragen wird dieser ideologische Machtkampf auf dem Rücken der Bäuerinnen und Bauern. Dass diese bereits zahlreiche tierschutzrechtliche Auflagen erfüllen und entsprechende Maßnahmen umsetzen, bleibt hingegen bei der öffentlichen Diskussion völlig außer Acht. 

Ich appelliere an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, trotz der mehrheitlichen Haltung der Länder gegen eine Fristverlängerung, den Gesetzentwurf zur Änderung der Frist der betäubungslosen chirurgischen Kastration zur Abstimmung in das Parlament zu geben. Wenn nötig beantrage ich eine namentliche Abstimmung dazu. Jeder Einzelne muss jetzt politisch Farbe bekennen.“