Zum Tod von Bundesminister a. D. Dr. Werner Dollinger erklärt der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Dr. Peter Ramsauer:

Mit großer Trauer hat die CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag die Nachricht vom Tode des langjährigen Landesgruppenmitglieds Dr. Werner Dollinger vernommen. Unsere Anteilnahme gilt in dieser Stunde seinen nächsten Angehörigen.

Mit Werner Dollinger ist einer der Großen der CSU von uns gegangen. Als einer der Männer der ersten Stunde hat er einen festen Platz in der Geschichte der CSU. 37 Jahre lang war er Mitglied des Deutschen Bundestags. Er gehörte zu den herausragenden Persönlichkeiten des Parlaments.

Werner Dollinger hat maßgeblich die Geschicke der CSU-Landesgruppe geprägt. Er war zwei Jahre Vorsitzender der Landesgruppe und mehrere Jahre Mitglied des Vorstands der gemeinsamen Unionsfraktion. Im Kabinett Adenauer war Werner Dollinger Bundesschatzminister und für kurze Zeit Entwicklungshilfeminister. In der ersten großen Koalition war er für das Postwesen verantwortlich. Und im ersten Kabinett Kohl übernahm er als Verkehrsminister noch einmal Verantwortung im Bundeskabinett.

Werner Dollinger sah sich als Vertreter des politischen Protestantismus in Bayern. Über viele Jahre hinweg war er Mitglied der bayerischen Landessynode und der Synode der EKD. Die Arbeit des Evangelischen Arbeitskreises der Unionsparteien trug seine Handschrift.

Werner Dollingers politisches Hauptinteresse galt der Wirtschaftspolitik. Schon in den 50er Jahren war er ein aktiver und durchsetzungsfähiger Mitstreiter von Ludwig Erhard im Rahmen der Konzipierung und Durchsetzung der Sozialen Marktwirtschaft. Der promovierte Volkswirt verstand sich stets als Ordnungspolitiker und als Verfechter der berechtigten Belange des Mittelstands. Als selbstständiger Unternehmer engagierte er sich in wichtigen Wirtschaftsverbänden und vor allem im Wirtschaftsbeirat der Union.

Der Franke Werner Dollinger war tief in seiner Heimat verwurzelt. Seinen Einsatz für Franken honorierten ihm seine Wähler, indem sie ihn in zehn Bundestagswahlen als direkten Wahlkreisabgeordneten in den Deutschen Bundestag entsandten. Die fast 40-jährige Parlamentszugehörigkeit stellt eine politisch einmalige Leistung dar.

Mit Werner Dollinger verliert die CSU ein politisches Urgestein. Seine Arbeit war geprägt durch Sachlichkeit und Fleiß. Stets war er ein Vorbild für jüngere Kollegen.
Die CSU-Landesgruppe ist Werner Dollinger zu tiefem Dank verpflichtet.

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