Für eine zukunftsfähige und ökologisch orientierte Landwirtschaft brauchen wir nicht noch mehr bürokratische Vorgaben.

Zum heute veröffentlichten „Umweltgutachten 2016“ des Sachverständigenrats für Umweltfragen (SRU) der Bundesregierung erklärt die agrar- und umweltpolitische Sprecherin der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Marlene Mortler MdB:

„Mit seinen pauschalen Schuldzuweisungen und überzogenen Forderungen ist das SRU-Umweltgutachten eine Kampfansage an die deutschen Landwirte. Diese geben jeden Tag ihr Bestes und müssen sich wohl bald dafür entschuldigen, dass sie für die Bevölkerung qualitativ hochwertige Lebensmittel erzeugen.

Wie das Gutachten richtig feststellt, kämpfen die Landwirte mit einem hohen Preisdruck. Gleichzeitig steigen die Anforderungen der Gesellschaft an eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung. Diese Ansprüche lassen sich nur erfüllen, wenn die bäuerlichen Betriebe ihre Produkte zu fairen Preisen auf den Markt bringen können. Doch anstatt die Landwirtschaft aus ihrer Ohnmacht zu befreien, möchte der SRU die Bäuerinnen und Bauern anscheinend ins Koma versetzen. Für eine zukunftsfähige und ökologisch orientierte Landwirtschaft brauchen wir nicht noch mehr bürokratische Vorgaben, sondern weitere Unterstützung für existenzbedrohte Betriebe und wieder mehr Wertschätzung für Lebensmittel auf der Verbraucherseite. Wer im Zuge der TTIP-Verhandlungen unsere Lebensmittelstandards in den Himmel lobt und sie im nächsten Atemzug wieder verteufelt, hat ohnehin ein Glaubwürdigkeitsproblem.

Eine nachhaltige Produktionsweise liegt zudem im ureigenen Interesse unser Bäuerinnen und Bauern. Die wenigen ‚schwarzen Schafe‘ behalten wir im Blick und ziehen entsprechende Konsequenzen. Viele Bauern, insbesondere in Bayern, beteiligen sich nahezu flächendeckend freiwillig an Agrarumweltprogrammen. Dass die Landwirte bei der Verwendung von Pflanzenschutzmitteln nach dem Motto „viel hilft viel“ vorgehen ist von gestern. Heute heißt es: „Viel kostet viel, weniger ist mehr“. Schon aus diesem Grund würde eine Abgabe auf Pflanzenschutzmittel in eine komplett falsche Richtung gehen und unsere Bäuerinnen und Bauern noch mehr in Existenznot bringen.“ 

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