Die Milchquote ist zu einer einseitigen Belastung der europäischen Milchbauern geworden

Zum Auslaufen der Milchquote erklärt die agrarpolitische Sprecherin der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Marlene Mortler:

Die Milchquote passt nicht mehr ins System: Sie ist zu einer einseitigen Belastung der europäischen Milchbauern geworden. Es ist richtig, dieses Instrument jetzt auslaufen zu lassen.

Es ist die Aufgabe der Politik, den Übergang in den freien Milchmarkt gut zu begleiten. Deshalb muss sich die Bundesregierung weiterhin in Brüssel für einen Erhalt und Ausbau des Sicherheitsnetzes für unsere Milchbauern bei extremen Marktkrisen einsetzen. Diese Hilfe darf im Ernstfall nicht zu spät kommen. Die Landwirte müssen sich dennoch darauf einstellen, dass es zu größeren Preisschwankungen kommen kann und wird. Wer schon heute eine starke Molkerei als Partner hat, ist klar im Vorteil. Auf dem Markt gefragte Produkte sind ein Garant für höhere Milchauszahlungspreise durch die Molkereien.

Gerade in strukturell benachteiligten Gebieten reicht der Milchpreis alleine oft nicht aus, um die Existenz von Betrieben zu sichern. Deshalb begrüße ich das gemeinsame Ziel, die Milchwirtschaft in der Fläche zu erhalten. Mit einer zusätzlichen Grünlandförderung oder der Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete zeigt Bayern seit langem, was ihm seine Bauern wert sind. Das sind gute, nachahmenswerte Beispiele für andere Bundesländer.“

Hintergrund:

Als Reaktion auf Milchüberschüsse und große Lagerbestände wurde die Milchquote 1984 eingeführt. Mit der EU-Agrarreform wird sie zum 1. April 2015 abgeschafft. Jeder Landwirt kann nun selbst entscheiden, wie viel Milch er produziert. Statt bei Übererzeugung eine Superabgabe leisten oder teure Berechtigungen von anderen Landwirten erwerben zu müssen, stehen Mittel für neue Ställe, bessere Haltebedingungen und Investitionen in die Produktveredelung zur Verfügung.

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