XXXIII. Klausurtagung der CSU-Landesgruppe in Wildbad Kreuth

Als Gast ihres traditionellen Kamingesprächs im Rahmen der Kreuther Jahresauftaktklausur begrüßten die CSU-Bundestagsabgeordneten am Mittwoch Abend die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch. Die Themenpalette des ausführlichen Meinungsaustausches reichte vom Stellenwert des jüdischen Lebens in Deutschland über die aktuellen Entwicklungen des Nahostkonflikts bis hin zum Thema Extremismus und Antisemitismus.

Eingangs schilderte Charlotte Knobloch auf anschauliche Weise ihr Leben als deutsche Jüdin während der NS-Zeit, die sie unter verdeckter Identität bei einer Familie in Franken überlebte. Charlotte Knobloch äußerte den ausdrücklichen Wunsch, dass sich mehr Menschen deutlicher zu ihrer Heimat Deutschland und zur christlich-jüdisch geprägten Werteordnung unseres Landes bekennen sollten. Liebe zur Heimat und Patriotismus, so waren sich die Gesprächsteilnehmer einig, sowie das Bekenntnis zur abendländischen Kultur und Werteordnung Deutschlands seien unerlässlich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land. Die Besinnung auf diese Werte bildet nach Auffassung der Teilnehmer auch die unerlässliche Grundlage für einen selbstbewussten Dialog mit dem Islam. Viele Gesprächsteilnehmer unterstrichen, dass die Besinnung auf das gemeinsame Wertefundament von Judentum und Christentum eine große Chance für eine ethisch orientierte Erziehung und Bildung der jungen Menschen in Deutschland darstellt, die noch stärker genutzt werden muss.

 Dr. Peter Ramsauer, Charlotte Knobloch und Hartmut Koschyk
Dr. Peter Ramsauer, Charlotte Knobloch und Hartmut Koschyk 

 Die CSU-Landesgruppe bekräftigte die Solidarität mit Israel als unaufgebbaren Teil der deutschen Staatsräson. Mit Blick auf den Nahostkonflikt mahnte der Landesgruppenvorsitzende Dr. Peter Ramsauer, Ursache und Wirkung nicht zu verwechseln. Die CSU-Landesgruppe betonte das Recht Israels, sich gegen die islamistische Terrororganisation Hamas zu verteidigen, zu deren politischen Zielen die Vernichtung Israels gehört.

Antisemitismus und Rechtsextremismus dürfen in Deutschland keinen Platz haben, so die klare Forderung aller Gesprächsteilnehmer. Der Rechtsstaat muss gegenüber der NPD mit Entschlossenheit auftreten. Dabei müssen alle zur Verfügung stehenden Mittel des Rechtsstaats bis hin zu einem Parteienverbots mit großer Ernsthaftigkeit geprüft werden. Frau Knobloch unterstrich, dass es auch im linksextremistischen Spektrum deutliche antisemitische Tendenzen gebe, die noch mehr als bislang zur Sprache gebracht werden müssen.

Die Abgeordneten der CSU-Landesgruppe würdigten den persönlichen Einsatz von Charlotte Knobloch für das jüdische Leben und das Zusammenleben von Juden und Nichtjuden in Deutschland. Frau Knobloch habe sich durch ihr großartiges Engagement Verdienste weit über die jüdische Gemeinde hinaus für ganz Bayern und Deutschland erworben. Hohe Anerkennung zollte die CSU-Landesgruppe der Präsidentin des Zentralrats der Juden insbesondere für die sachorientierte, unaufgeregte und verbindende Art, mit der Charlotte Knobloch ihr Amt an der Spitze des Zentralrats der Juden in Deutschland auszufüllen versteht.

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