Hasselfeldt: Aus der Erinnerung ist Verantwortung erwachsen

„Das Foto damals ging um die Welt.“ Gerda Hasselfeldt unterstrich in ihrer Rede anlässlich der 50-jährigen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel die Bedeutung der beiden Staatsmänner Konrad Adenauer und David Ben Gurion. Auch heute müsse das Verhältnis der beiden Staaten mit Leben erfüllt werden.

„Unsere Beziehung, die Beziehung zwischen Deutschland und Israel wird immer eine ganz besondere Beziehung bleiben“, unterstrich die Vorsitzende der CSU-Landesgruppe Gerda Hasselfeldt in ihrer Rede vor dem Deutschen Bundestag. Anlässlich der 50-jährigen diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel debattierten die Abgeordneten über die vergangenen Jahrzehnte und die Zukunft des Verhältnisses der beiden Staaten.

Hasselfeldt ging in ihrer Rede auf einen wesentlichen Anfangsbaustein dieser diplomatischen Beziehungen ein: „Das Ganze begann 1960 als die beiden großen Staatsmänner Konrad Adenauer und David Ben Gurion sich die Hand reichten. Das Foto damals ging um die Welt. Und es ging zu Recht um die Welt“, unterstrich Gerda Hasselfeldt.

David Ben Gurion, der erste Ministerpräsident Israels, musste vor dem Hintergrund der schrecklichen nationalsozialistischen Gräueltaten für Verständnis für das noch junge Nachkriegsdeutschland werben: Es entstehe ein anderes Deutschland. „Ja, es entstand ein anderes Deutschland, es entstand ein Deutschland, das sich zu seiner Geschichte und zu seiner Verantwortung aus der Geschichte bekennt. Ein Deutschland, das zu Werten wie Freiheit, Demokratie und Menschenwürde steht“, sagte Hasselfeldt.

Zwischen Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft sei es im Laufe der Jahrzehnte zu einem immer breiteren Austausch gekommen, so Hasselfeldt weiter. Auch sei sich Deutschland immer seiner Verantwortung bewusst gewesen und bleibe es auch weiterhin: „Aus der Erinnerungskultur ist eine Verantwortungskultur geworden.“ Für die aktuelle und zukünftige Ausrichtung der Politik mahnte sie:„Wir dürfen nicht schweigen, wenn die fürchterlichen Gräueltaten des Nationalsozialismus relativiert werden.“ Antisemitische Tendenzen, Rassismus und Ausgrenzung dürften keinen Platz in Deutschland, Europa und der Welt haben. Die CSU-Landesgruppenchefin hob zudem hervor, dass die gewachsenen deutsch-israelischen Beziehungen weiter mit Leben erfüllt werden müssten: „Wir sind aufgefordert, in diesem Geist, diese einzigartigen Beziehungen auch künftig zu pflegen.“

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