Redebeitrag zur Nachhaltigkeit von Klima- und Umweltschutz

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Der Weltbiodiversitätsrat hat im vergangen Jahr festgestellt, dass etwa 1 Million Tier- und Pflanzenarten akut vom Aussterben bedroht sind sowie drei Viertel der terrestrischen Naturräume und zwei Drittel der Meeresnaturräume in ihrem Zustand erheblich verändert wurden.

Ich möchte in meiner kurzen Redezeit auf zwei Dinge eingehen, die wir aus meiner Sicht in der Vergangenheit bei der Förderung der regenerativen Energien im Hinblick auf das Thema biologische Vielfalt ausgeblendet haben und die uns jetzt auf die Füße fallen.

Im Jahr 2000 wurde mit dem EEG der Bau von Biogasanlagen vorangetrieben. Damit verbunden ist eine gewisse Problematik. In der Folge haben wir in den letzten 20 Jahren 300 000 Hektar Grünland – über die Bedeutung des Grünlandes haben schon einige vor mir gesprochen – weniger und 1,1 Millionen Hektar Maisanbau mehr mit einer für alle sichtbaren Monotonisierung unserer Landschaft. Keiner weiß mehr oder möchte heute daran erinnert werden, dass diese Rahmenbedingungen unter anderem dafür Verantwortung tragen, dass unsere Insektenfauna deutlich zurückgegangen ist. Das muss man ganz einfach wissen und an dieser Stelle auch einmal benennen.

(Beifall bei Abgeordneten der AfD)

Zweites Beispiel – hier, glaube ich, können wir in den nächsten Monaten einen besseren Weg gehen –: Die deutsche AWZ in der Nordsee ist für die Seetaucher aus der Westpaläarktis das größte Überwinterungsgebiet. Damit haben wir internationale Verantwortung zu tragen. Im Jahre 2002 hat der grüne Umweltminister gegen den Rat vieler Fachleute entschieden, eine Offshorewindanlage in dieses Überwinterungsgebiet zu bauen. Die Folge ist – das hat die Universität Kiel in jahrelangen Untersuchungen bewiesen –, dass diese Überwinterungspopulation deutlich geschrumpft ist, etwa um ein Viertel. Und jetzt diskutieren wir über den Ausbau von Offshore in den nächsten Jahren.

Ich möchte gerne, Herr Minister Altmaier, aus Sicht des Naturschutzes, dass diese Belange in entsprechender Größenordnung dort genauso Berücksichtigung finden wie die Belange der Fischerei, wie die Belange der Seefahrt, wie die Belange der Nutzung der Bodenschätze, die dort sind. Das muss unter einen Hut passen. Wir müssen in den nächsten Monaten nachweisen, dass wir es besser können, als es im Jahr 2001 gemacht wurde.

Herzlichen Dank.

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der AfD und der FDP)

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