Besuch des Grenzdurchgangslagers Friedland

Die Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Gerda Hasselfeldt, hat am Donnerstag zusammen mit dem Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, und dem Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, das Grenzdurchgangslager Friedland besucht. Hasselfeldt, Kauder und Oppermann informierten sich über das geplante Museum, besichtigten historische Unterkünfte und trafen Flüchtlinge aus Syrien zum Gespräch.

Hasselfeldt sagte: „Das Grenzdurchgangslager Friedland ist das Tor zur Freiheit für mittlerweile vier Millionen Menschen. Der Ort hat für Aussiedler, Kriegsgefangene, Vertriebene, Flüchtlinge eine ganz besondere Bedeutung.“ Friedland sei der Beleg, dass jeder, der wegen Flucht, Vertreibung, Not und Krieg nach Deutschland komme, einen Platz habe und eine neue Heimat finden könne. Dies gelte auch heute: „Wer vor Krieg, Vertreibung und Verfolgung flieht und sein Land verlässt, kann sich auf uns verlassen.“ Die Bewältigung des hohen Flüchtlingszustroms sei eine Herausforderung für alle staatlichen Ebenen. „Nur mit einer Gemeinschaftsleistung können wir die Herausforderung meistern. Es kann nicht darum gehen, den Schwarzen Peter von einer Ebene zur anderen zu verschieben.“

Das Grenzdurchgangslager Friedland wurde im September 1945 auf Anordnung der damaligen britischen Besatzungsmacht zur Aufnahme, ersten Betreuung und Durchschleusung von deutschen Evakuierten und Flüchtlingen eingerichtet. In den folgenden Jahrzehnten wurden neben den heimkehrenden deutschen Kriegsgefangenen (bis 1956) die unterschiedlichsten Flüchtlingsgruppen aus den verschiedensten Ländern aufgenommen. Bis Ende 1945 hatte Friedland bereits eine halbe Million Menschen, bis 2005 mehr als vier Millionen Menschen aufgenommen. Heute ist das Grenzdurchgangslager Friedland die einzige Erstaufnahmeeinrichtung für Spätaussiedler und ihre Familienangehörigen. Im März 2016 ist zudem die Eröffnung eines zeitgeschichtlichen Museums Friedland vorgesehen, das die ereignisreiche Geschichte des Grenzdurchgangslagers dokumentieren soll.

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