Hasselfeldt: „Drama erster Güte“

„Das Votum der griechischen Bevölkerung macht die verfahrene Situation nochmals um ein Vielfaches komplizierter“, kommentiert die Vorsitzende der CSU-Landesgruppe, Gerda Hasselfeldt das Referendum in Griechenland. Die europäischen Verhandlungspartner kommen zwei Tage nach dem klaren Nein der Hellenen zum Brüsseler Reformkurs zu einem Krisengipfel zusammen, um das weitere Vorgehen zu beraten – eine Woche nach Ablauf des alten Hilfsprogramms und sechs Monate nach Beginn bisher fruchtloser Verhandlungen Zur Vorbereitung dieses Gipfels treffen sich zuvor die 19 Finanzminister der Eurozone.

Hasselfeldt betont: „Griechenland war im vergangenen Jahr auf einem guten Weg, die Reformen haben gewirkt, so wie sie auch in den anderen Krisenstaaten gewirkt haben. Jetzt liegt Griechenland wirtschaftlich und politisch am Boden. Es ist ein Drama erster Güte, miterleben zu müssen, wie Populismus über Vernunft siegt. Vor uns und vor allem den Menschen in Griechenland liegen äußerst schwierige Wochen.

Gleichzeitig rief die CSU-Landesgruppenchefin zu Sachlichkeit auf: „Die Verantwortung für diese Situation trägt ganz allein die griechische Regierung. Auch wenn es bei allen Beschimpfungen durch Mitglieder der griechischen Regierung extrem schwerfällt, müssen wir einen kühlen Kopf bewahren und die Lage ruhig und sachlich beurteilen.

Hasselfeldt unterstrich, dass für Verhandlungen ein wesentlicher Punkt stets galt und weiterhin gelten müsse: „Eines ist für uns unabhängig von der konkreten Entwicklung unumstößlich: Hilfen kann es nur bei konkreten Reformen in Griechenland geben. Selbstverständlich verschließen wir uns nicht der Hilfe zur Selbsthilfe, aber Geld zur freien Verfügung, so wie es sich die griechische Regierung wünscht, wird es mit uns nicht geben.“

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Griechische Staatsschuldenkrise: Europa, so machte Gerda Hasselfeldt deutlich, bleibe bei seinem Kurs: Solidarität nur gegen Eigenverantwortung.
Europäische Union 03.07.2015