Zu den immer neuen Erkenntnissen im Brüsseler Korruptionsskandal äußert sich der europapolitische Sprecher der CSU im Bundestag, Alexander Radwan MdB wie folgt:

"Die Nachrichten aus Brüssel zum Korruptionsskandal werden von Tag zu Tag besorgniserregender. Es braucht jetzt schonungslose Aufklärung und eine breite Transparenzoffensive. Dazu muss aber auch der Blick auf Einflussnahme durch staatliche Akteure einerseits und Nichtregierungsorganisationen andererseits sensibler werden. Korruption erreicht durch Staaten und NGOs eine neue Qualität. Es steht etwa im Raum, dass Katar sich über Menschenrechts-NGOs wie " Fight Impunity" oder " No Peace Without Justice" Einfluss im Europäischen Parlament erkaufte. Die notwendige Unterstützung der Zivilgesellschaft darf nicht zum Deckmantel neuer Korruption werden. Und die EU muss resilienter und wehrhafter gegen korrumpierenden Einfluss aus Drittstaaten werden. 

In dieser Situation setzen die Regierungs-Fraktionen im Bundestag ein fatales Signal, indem sie die verpflichtende Offenlegung von Schenkungen für Interessenvertreter im Lobbyregistergesetz für ein weiteres Jahr aussetzen möchten. Die Ampel ist Anwältin ihrer politischen Vorfeldorganisationen und NGOs. Wie der Brüsseler Korruptionsskandal zeigt, steht sie damit echter Transparenz im Wege. Der Blick auf Lobbyismus muss breiter werden und alle Akteure erfassen. Auch NGOs treten als Lobbyisten auf und müssen mit Unternehmen und Verbänden gleichgestellt werden."
 

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