Die Staatsangehörigkeit darf nicht beliebig sein.

Auf dem CDU Parteitag in Essen stimmten 319 Delegierte für einen Antrag der Jungen Union, den Kompromiss mit der SPD zur doppelten Staatsbürgerschaft aufzukündigen und die sogenannte Optionspflicht für in Deutschland geborene Kinder ausländischer Eltern wieder einzuführen. 300 Delegierte votierten dagegen. Dazu erklärt der innen- und rechtspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe, Michael Frieser MdB:

„Auch wenn Kompromisse mit einem Koalitionspartner nicht leichtfertig in Frage gestellt werden dürfen, ist es wichtig, diese Debatte zu führen.

Die CSU-Landesgruppe hat eine generelle doppelte Staatsbürgerschaft immer abgelehnt. Sie ist im Gegensatz zu bestehenden, historisch gewachsenen Ausnahmeregelungen nicht wünschenswert. Bis 2014 bestand die Optionspflicht: in Deutschland geborene Kinder ausländischer Eltern mussten sich zwischen ihrem 18. und 23. Lebensjahr für eine Staatsangehörigkeit entscheiden.

Die Auseinandersetzung und bewusste Entscheidung sind für das Gefühl von Zugehörigkeit und Loyalität positiv. In 98 Prozent der Fälle bekannten sich die jungen Menschen klar zu Deutschland. Das zeigt, dass sie Teil unseres Landes sind und das auch so empfinden. Dies können sie auch tun, ohne ihre Wurzeln oder die Heimat ihrer Eltern zu verleugnen. Es ist möglich, seine Zukunft in einem Land zu planen und gleichzeitig die Traditionen der Eltern zu pflegen und wertzuschätzen. Niemand soll in einen unauflösbaren Loyalitätskonflikt gestürzt werden. Wenn man sich aber nie festlegen, nie damit auseinandersetzen muss, wohin man gehören möchte, wird eine Staatsangehörigkeit, die automatisch neben eine weitere tritt, schnell beliebig. Und beliebig darf unsere Staatsangehörigkeit, die normalerweise am Ende einer erfolgreichen Integration steht, niemals sein."

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